Der Berufsbezeichnung Schlüsseldienst ist allgemein auch bekannt als Aufsperrdienst oder Schlüsselnotdienst. Gesetzlich geschützt ist dieser Begriff allerdings nicht. Im Grunde kann sich jeder als Schlüsseldienstleister benennen, sich selbständig machen und seine Dienste anbieten. Was macht einen guten Schlüsseldienst dann eigentlich aus?

Schlüssel begleiten uns seit Menschengedenken.

Schon in der Bronzezeit wurden Holzschlösser mit einem organischen Schlüssel geöffnet. Durch ein Türloch wurde mit dem Schlüssel ein Riegel an der Tür zur Seite geschoben. Schon immer gab es aber auch Verbrecher, Diebe, die am Hab und Gut ihrer Mitmenschen interessiert waren. Bereits aus dem 14. Jahrhundert sind uns sogenannte Diebschlüssel bekannt, zum Beispiel der Dietrich, der aus einem langen Nagel geformt wurde. Das Wort Dietrich leitet sich übrigens scherzhaft von „Dieb“ ab.

Schon in der Bronzezeit wurden Holzschlösse

Um sich vor Diebstahl zu schützen, entwickelten die Menschen im Laufe der Jahrhunderte immer ausgeklügeltere Sicherheitstechniken.

In Großbritannien, das für seine Wettleidenschaft bekannt ist, wurden regelmäßig Wetten abgeschlossen, wenn neue Schlösser entwickelt wurden – ob das neue Schloss zu knacken wäre oder ob es unüberwindlich bliebe. Daran beteiligte sich sogar die Regierung und Häftlinge, die wegen Einbruch damals einsaßen, konnten durch das Knacken eines Schlosses die Freiheit erlangen.

Als unüberwindlich hierbei galt das Chubbschloss, benannt nach seinem Entwickler Jeremiah Chubb.

Die Geburt des Berufsstand des Schlüsseldienst

Während einer Ausstellung in London schaffte es aber der Amerikaner A. C. Hobbs, das ausgestellte Chubbschloss in 20 Minuten zu öffnen. Das Hobbsche Öffnungsverfahren wird noch heute weltweit von Schlüsseldiensten genutzt.

Ob ein Schloss ohne Schlüssel geöffnet werden kann, sprich nachgeschlossen werden kann, hängt von den eingesetzten Werkzeugen und den Fachkenntnissen des Öffnenden ab. Die speziellen Werkzeuge nennen sich Pickwerkzeuge und werden von darauf spezialisierten Unternehmen hergestellt. Wäre das nicht perfekt für jeden Dieb, sich einfach sein Handwerkszeug kaufen zu können? Ganz so einfach ist der Berufsstand des Verbrechers aber nicht: Der Verkauf der Pickwerkzeuge erfolgt ausschließlich an Schlüsseldienste, Polizeibehörden und Geheimdienste.

Schwarze Schafe im Schlüsseldienst

In der heutigen Zeit ist für uns ein Schlüsselbund mit Schlüsseln für die unterschiedlichsten Türen Standard. Zum Standard gehört es dadurch leider auch, dass wir schon einmal vor verschlossener Tür stehen – ein lohnendes Geschäft für viele Mitmenschen, die aus der Not fragwürdiges Kapital schlagen möchten.

Laut Verbraucherschutz beginnt das Problem bereits bei der Suche nach einem Notdienst durch die zahlreich vertretenen schwarzen Schafe. Von den bundesweit in Telefonbüchern werbenden angeblich über 200.000 örtlichen Unternehmen existieren nach Erhebungen des Deutschen Notdienstanzeigers tatsächlich nur rund 3.500 Betriebe.

Ein guter Fachbetrieb kann aber weit mehr, als einzig Standardtüren öffnen.

Auch mit der Öffnung von Tresoren, Waffenschränken, Autos etc. sollte er fachlich vertraut sein, möglichst der Öffnung jeglicher Schließsysteme. Zum besonders guten Handwerk gehört jede Form von Schließ- und Sicherheitstechnik, vom Austausch und Einbau von Schlössern, Schließzylindern über die Reparatur und Neuinstallation von kompletten Schließanlagen, bis hin zur Wohnungs- und Hausabsicherung und der Reparatur und Neuinstallation von individuellen Einbruchmeldeanlagen.

Zum besonders guten Handwerk gehört jede Form von Schließ- und Sicherheitstechnik, vom Austausch und Einbau von Schlössern, Schließzylindern über die Reparatur und Neuinstallation von kompletten Schließanlagen

Die Digitalisierung macht auch vor Türen nicht halt, und technische Erfordernisse ändern sich laufend. Deshalb ist eine ständige Weiterbildung für gute Fachkräfte zwingend erforderlich.  Die Verbrecher lernen weiter dazu und werden laufend besser.

Als guter Schlüsseldienst, der weit mehr als ein Schlüsseldienst ist, nämlich ein Sicherheitsfachbetrieb, müssen wir dem findigsten Einbrecher immer einen Schritt voraus sein – das ist unsere Berufung.